Joachim von der Mühlen

Joachim von der Mühlen (* 1574 in Korbach; † um 1650) war ein Kaufmann in Korbach [1]

Leben

Die Familie von der Mühlen, die aus Westfalen und Lippe nach Waldeck eingewandert ist, kommt 1538 mit Tonnies von der Mühlen, genannt Perlensticker, erstmals in Korbach vor. Ein Perlensticker Christian "von der Mollen" wurde 1560 Bürger und starb 1600 im Alter von 68 Jahren. [2] Sein Sohn Joachim, ebenfalls Perlensticker, war zwischen 1612 und 1622 mehrmals Mitglied des Rates, 1627 und 1633 Pfennigmeister und 1637 Unterbürgermeister [3] Bereits im Jahr 1600 wird er anläßlich des Neubaus des altstädter Pfarrhauses auf dem Mönchehof als einer der Provisoren des Almostenkastens genannt.

Aus seiner ersten Ehe mit Catharina Mohr († 1615) stammen (mindestens) zwei Kinder: [4]

Conrad von der Mühlen (1602-1677), Eigentümer des Hauses Enser Straße 7
Michael von der Mühlen (* 1604), Bürger seit 1638.

Im Jahr 1633 besetzte der kaiserliche Generalfeldwachtmeister Lothar Dietrich von Bönninghausen Korbach und nahm den Bürgermeister Samuel Uffeln sowie Joachim von der Mühlen gefangen. Sie wurden in Attendorn längere Zeit festgehalten und mißhandelt und erst 1639 wieder freigelassen. [5]

Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 6, Kirchplatz - Marktplatz - Enser Straße - Katthagen - Kleine Gasse, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 68; Helmut NICOLAI/Wilhelm HELLWIG/Ingeborg MOLDENHAUER (Bearb.), Waldeckische Wappen - Beiträge zur Familiengeschichte, Teil 3 - Wappen der waldeckischen Städte und Großgemeinden, Familienwappen und Hausmarken, Waldeckischer Geschichtsverein (Hrsg.), Arolsen 1991, S. 290 (von der Mühlen); Wolfgang MEDDING (Bearb.), Korbach - Die Geschichte einer deutschen Stadt, Stadt Korbach (Hrsg.), 2. Auflage 1980, S. 227.
[2] NICOLAI/HELLWIG/MOLDEHAUER (wie Anm. 1). Er war wahrscheinlich verheiratet mit Elisabeth Sander, Tochter der Gertrud Leusmann und des Conrad Sander, vgl. Friedrich Josef HEIDENREICH, Die Familie Leusmann und ihr Verwandtenkreis, in: Hessische Familienkunde, Band 17, Heft 7, 1985, Sp. 333-352 [343].
[3] MEDDING (wie Anm. 1); nach NICOLAI/HELLWIG/MOLDEHAUER (wie Anm. 1) war er auch 1622 Pfennigmeister; nach Martin RUDOLPH (Bearb.), Korbacher Bürgerfamilien - Die Nachkommen des Korbacher Bürgermeisters Curt Schumacher, 1585-1660, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1976, S. 11, war er seit 1598 Bürger und in den Jahren 1612, 1617, 1619 und 1622 Ratsmitlied.
[4] NICOLAI/HELLWIG/MOLDEHAUER (wie Anm. 1).
[5] MEDDING (wie Anm. 1), S. 212-213; nach NICOLAI/HELLWIG/MOLDEHAUER (wie Anm. 1) wurde sie in den Jahren 1633 bis 1637 auf Schloß Landau festgehalten.