Otto Henrich Waldecker

Otto Henrich Waldecker (* 1610 in Vechta; begraben am 9. April 1693 in Korbach).[1]

Leben

Otto Waldecker war der Sohn des Christoph Waldeck aus Vechta. [2] Seine Mutter wird vermutlich dessen Ehefrau Gertrud Brockmann gewesen sein. Da seine Eltern bei seiner Geburt schon über 50 Jahre alt gewesen sein müssen, ist es jedoch möglich, daß Christoph Waldeck und Gertrud Brockmann seine Großeltern waren und ein weiterer Christoph Waldeck dazwischen zu setzen ist. Vielleicht stammt Otto Henrich auch aus einer zweiten Ehe seines Vaters, da er 20-30 Jahre jünger ist als seine mutmaßlichen Geschwister. Allerdings war auch Otto Henrich Waldecker bei der Geburt seiner Tochter Anna Elisabeth schon 50 Jahre alt und diese Tochter 24 Jahre jünger als der älteste Sohn Samuel. Wie zuvor bereits mehrere seiner Verwandten zog es Otto Henrich Waldecker in die Heimat seines (Ur-?) Urgroßvaters, Franz von Waldeck. Neben Otto lebten auch seine (mutmaßliche) Schwester Catharina Becker, geborene Waldeck, sein (Ur-?) Großonkel Christoph von Waldeck und seine (Ur-?) Großtante Catharina von Waldeck sowie deren Nachfahren in Korbach bzw. im Waldeckischen. Otto kam bereits als Knabe nach Korbach, wo er 1623 konfirmiert wurde ("Otto Waldecker von Fechte").[3].

Von Otto Henrich Waldecker sollen folgende Kinder stammen:

Samuel Waldeck(er) (1636-1714) [4]
Jost Henrich Waldecker (1644-1713), Stechbahn 14 [5]
Anna Elisabeth Goette, geborene Waldecker (um 1660-1729) Henricus Goette.[6] (Dalwigker Straße,Hausstätte zwischen Nr. 4 u. 6)
vielleicht auch: Johann Daniel Waldecker in Mengeringhausen [6a]

Bezeugt ist eine Ehe mit einer Anna aus Zwesten (* um 1638, begraben am 17.03.1693, 55 Jahre), Bürgerin 1659. Sofern ihre Lebensdaten zutreffend angegeben sind, kommt sie jedoch als Mutter von Samuel Waldecker und Jost Henrich Waldecker nicht in Betracht. Vermutlich war sie die zweite Ehefrau des Otto Henrich Waldecker.

Otto Henrich Waldecker erbaute nach dem großen Stadtbrand von 1664 das Haus Stechbahn 14. Vermutlich hat er mit seiner Familie bereits vor dem Brand an dieser Stelle ein Haus bewohnt. Jedenfalls ist er im Verzeichnis der Brandgeschädigten von 1664 unter Ziffer 24 (Altstadt) aufgeführt: "Waldecker Otto, Haus mit 6 Personen bewohnt." [7] Otto Waldecker erhielt 1635 das Bürgerrecht ("Otto Waldeck von der Vecht"), war Ratsmitglied in den Jahren 1648, 1652 und 1655, Pfennigmeister im Jahr 1676, Unterbürgermeister in den Jahren 1678, 1680, 1682 und 1687.[8] sowie 1685 und 1688 Bürgermeister. [9] Zum Jahr 1674 ist er als Rentmeister genannt.[10]

Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 5, Stechebahn - Violinenstrasse - Heumarkt - Am Steinhaus, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1959, S. 24, Ziff. 11 (Stechbahn 14).
[2] THOMAS (wie Anm. 1.).
[3] Albert LEISS, Studierende Waldecker vom 13. bis zum 19. Jahrhundert (Fortsetzung), in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont, 5. u. 6. Band (1906), S. 237; Ernst WALDSCHMIDT, Die Waldeckische Familie Waldschmidt und die Vorfahren waldschmidtscher Ehefrauen, Bad Wildungen 1927, S. 182, nennt das Jahr 1632 (vermutlich Zahlendreher).
[4] THOMAS (wie Anm. 1), S. 69, Ziff. 12 (Stechbahn 7); Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 1, Professor-Kümmel-Straße und Klosterstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1956, S. 66 (Klosterstraße 20).
[5] THOMAS (wie Anm. 1), S. 24, Ziff. 10 (Stechbahn 14).
[6] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 7, Dalwigker Strasse - Am Butterturm - Grabenstrasse - Entengasse - Tränkestrasse, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 10, Ziff. 4 (Dalwigker Strasse, Hausstätte zw. Nr. 4 u. 6); ders., Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 4, Lengefelder Straße - Schulstraße - Im Sack - Am Tylenturm, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1959, S. 76-78 (78, Im Sack 7).
[6a] Vgl. Herbert VOIGT/Christian MEUSER (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 89, Mengeringhausen, Waldeckischer Geschichtsvereins e.V. (Hrsg.), Bad Arolsen 2014, S. 595, Nr. 7898: Johann Daniel Waldecker und Maria Elisabeth Henne aus Corbach, sechs Kinder. Geburtsdatum und Eltern des Johann Daniel Waldecker sind nicht genannt. Dem Alter seiner zwischen 1679 und 1689 geborenen Kinder zufolge könnte er jedoch ein Sohn des Otto Henrich Waldecker gewesen sein.
[7] THOMAS (wie Anm. 1), S. 23.
[8] THOMAS (wie Anm. 1), S. 24; LEISS (wie Anm. 3).
[9] LEISS (wie Anm. 3).
[10] LEISS (wie Anm. 3).