Catharina Waldeck

Catharina Waldeck (* um 1582 in Vechta; begr. 22. Dezember 1653 in Giebringhausen).

Leben

Catharina war die Ehefrau des Korbacher Kaufmanns Barthold Becker und sehr wahrscheinlich die Tochter der Eheleute Christoph Waldeck und Gertrud Brockmann aus Vechta, [1] somit Enkelin des Christoph von Waldeck und Cousine 2. Grades ihres Ehemannes.

Ihre Abstammung ist nach den derzeit hier bekannten Quellen nicht eindeutig belegt, ergibt sich aber indirekt aus den bekannten Daten ihrer (mutmaßlichen) Verwandten. EULER (wie Anm. 1) gibt lediglich an, Bartholds Frau habe Catharina geheißen, 1643 noch gelebt, stamme aus Vechta und solle eine geborene Waldeck gewesen sein. Somit könnte sie auch ein Kind eines Bruders des Christoph Waldeck gewesen sein, es ist jedoch nicht bekannt, daß Christoph Waldeck Geschwister hatte. In jedem Fall scheint sicher, daß Catharina Enkelin des Christoph von Waldeck war.

In den Kirchenbüchern von Giebringhausen - wo ihr Mann als Kaufmann tätig war - ist zu dieser Zeit ein Bertoldt Becker und seine Frau Catharina (ohne Angabe des Geburtsnamens) mit ihrem Sohn Hermann verzeichnet.[2] Der Eintrag erfolgte wohl anläßlich des Begräbnisses der Catharina am 22. Dezember 1653 in Giebringhausen. Das Geburtsdatum des Bertoldt Becker ist nicht angegeben. Der Bearbeiter des Ortsippenbuches meint, er sei vor 1653 verstorben. Zum Zeitpunkt der Beerdigung seiner Frau hat er offenbar nicht mehr gelebt. Catharina sei ca. 1582 geboren, der Sohn Hermann ca. 1604 und begraben am 9. April 1655. Aufgrund der Lebensdaten ist es wahrscheinlich, daß es sich bei dem genannten Ehepaar um Barthold Becker und Catharina (Waldeck) handelt.

Das vermutete Geburtsjahr, 1582, korrespondiert mit dem wahrscheinlichen Jahr der Eheschließung von Christoph Waldeck und Gertrud Brockmann (1580).[3]

Der Name Catharina könnte sowohl von ihrer Urgroßmutter Catharina Brockmann, Mutter ihrer Großmutter mütterlicherseits, Engele Kerkerinck, als auch von ihrer wahrscheinlichen Großtante, Catharina von Waldeck, zugleich Großmutter ihres Ehemannes Barthold, hergeleitet sein.

Catharina und Bartholds Tochter war Anna Engela Becker, die mit dem mehrfachen Korbacher Bürgermeister und Tuchhändler, Dietrich Wilstach, verheiratet war. [4] Möglicherweise ist sie nach Catharinas Großmutter väterlicherseits, Engele (Angela) Kerkerinck benannt worden.

Weitere Kinder sind nicht bekannt. Zum Datum 19. Oktober 1659 ist in Helsen jedoch die Hochzeit eines Barthold Becker, 1687 Richter, gestorben am 1. September 1704, mit einer Anna Maria Zipper (25.04.1641-30.06.1713) vermerkt.[5] Das Paar hatte 13 Kinder. Vorfahren und Herkunft des dortigen Barthold Becker werden nicht genannt. Man wird annehmen dürfen, daß er um 1635 geboren wurde. Name, Lebensdaten und Beruf könnten darauf hindeuten, daß er ein Enkel von Barthold Becker und Catharina Waldeck war.

Anmerkungen

[1] Vgl. Friedrich Wilhelm EULER, Genealogische und soziologische Betrachtungen über die Vorfahren des Berliner Oberbürgermeisters und Politikers Ernst Reuter, in: Genealogisches Jahrbuch, Band 1, herausgegeben von der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte, Berlin-Frankfurt/M. 1961, S. 15-47 [40-41]; Für diese Annahme liegen keine unmittelbaren Belege vor. Sollte die Angabe zutreffen, daß Bartholds Frau Catharina Waldeck aus Vechta war, ist eine Abstammung von Christoph von Waldeck allerdings sehr wahrscheinlich. Christoph, ältester Sohn des Bischofs Franz von Waldeck, siedelte in Vechta und begründete die dortige bürgerliche Linie der Familie Waldeck. Mehrere Nachfahren waren später in Korbach wohnhaft. Vgl. Ernst WALDSCHMIDT, Die Waldeckische Familie Waldschmidt und die Vorfahren Waldschmidtscher Ehefrauen, Bad Wildungen 1927, S. 181-182.
[2] Gerhard BEHLE/Fridrich WILKE (Bearb.), Waldeckische Ortssippenbücher, Band 77, Deutsche Ortssippenbücher, Reihe A, Band 471, Giebringhausen, Heimat- und Verkehrsverein Giebringhausen/Waldeckischer Geschichtsverein e.V. (Hrsg.), Bad Arolsen 2010, Nr. 47.
[3] P. Hermann DEITMER/Clemens STEINBICKER, Ahnen der Familie Deitmer-Gerlach, Saalhausen/Lennestadt 14 in XIV Generationen, in: Beiträge zur Westfälischen Familienforschung, Band 41 (1983), Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung/Werner Frese (Hrsg.), S. 175-307 (S. 279, Nr. 3640).
[4] EULER (wie Anm. 1); Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 1, Professor-Kümmell-Straße und Klosterstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1956, S. 29-30 [30]; Hermann STEINMETZ (Bearb.), Die Stadtcommissare in Korbach, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1954, S. 29.
[5] Robert WETEKAM, Waldeckische Ortsippenbücher, Band 11, Helsen (einschließlich der Sippen von Arolsen 1652-1751), Waldeckischer Geschichtsverein (Hrsg.), Arolsen 1968, Nr. 196.