Tempel 10 (Korbach)

Das Haus Im Tempel 10 im April 2017.
Anklicken für größere Version.

Das Haus Nr. 10 in der Straße Tempel ist ein im Jahr 1835 von Johann Christian Hartwig errichtetes Fachwerkhaus in der Altstadt von Korbach [1] Der etwas oberhalb der heutigen Hausstelle liegende Vorgängerbau wurde abgerissen.

Geschichte

1. Erster bekannter Eigentümer des Vorgängerbaus war Henricus Bilstein aus Marsberg, Sohn des Henrich Bilstein in Marsberg. Er erwarb 1631 die Korbacher Bürgerrechte, war Pfennigmeister in den Jahren 1635, 1637 und 1640 sowie Oberbürgermeister 1638, 1651, 1655 und 1659. Seine Frau war Maria Elisabeth Nolden, Tochter des Oberamtmanns Berhold Nolden (Katthagen 13) und der Maria Stössel.

2. Mit dem Tod von Nr. 1 ging das Eigentum auf eine Erbengemeinschaft über:

a) Georg Philipp Steinrück
b) Johannes Billstein
c) Anton Nicolai
d) Philipp Wolff

3. 1698 Johannes Steinrück.

4. 1744 Johann Adam Gerog Range.

5. 1777 Johann Wilhelm Tent.

6. 1811 Henrich Christian Tent.

7. 1832 Johann Henrich Christian Justus Hartwig.

8. um 1841 Georg Christian Wilhelm Vesper

9.1867 Carl Christian Wilhelm Trummel.

10. Im Jahr 1920 wurde der Sparkassenrendant Adolf Walter Christian Carl Trummel (* 08.06.1873; † 15.08.1930) als neuer Eigentümer eingetragen. Er war der Sohn von Nr. 9. Am 5. Juni 1903 heiratete er Marie Schierholz (* 01.02.1883 in Salzuflen; † 06.03.1974 in Röddenau; begr. in Korbach), Tochter des Rektors Georg Schierholz (Ascher 2) und der Minna Brenker. Die Eheleute Trummel/Schierholz lebten zunächst in der Bahnhofstraße, dann in der neuen Sparkasse (Professor-Bier-Straße 9), bevor sie in das vorliegende elterliche Haus des Ehemanns zogen. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:

a) Rechtsanwalt Dr. iur. Wilhelm Trummel (* 14.04.1904; † 20.05.1940 im Frankreichfeldzug)
b) Emmy Trummell (* 04.10.1905; † 26.12.1972), ledig. [2]
c) Pfarrer Adolf Trummel (* 11.10.1908; † 14.09.1987 in Kassel; begr. in Röddenau) [3] Frieda Maria Müller (1918-1985), 3 Kinder (* 1943, 1945, 1947)
d) Zahnarzt Dr. Hans Trummel (* 12.12.1912; † nach 1994) Er ließ nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Grundstück als Nebengebäude eine Zahnarztpraxis errichten. [4]

11. 1930 erbte die Witwe von Nr. 10, Marie Trummel, geb. Schierholz, das Haus.

12. Nach dem Tod von Nr. 11 (1974) verkaufte deren Sohn Adolf Trummel das Haus an die Stadt Korbach.

13. 1980/84 erwarb ein Korbacher Ärzteehepaar das Haus und ließ es gründlich renovieren. Die mit einer vollständigen Entkernung verbundene Sanierung war 1992 weitgehend abgeschlossen. Das Gebäude der Zahnarztpraxis wurde wieder abgerissen. Das große Grundstück wurde geteilt. Im westlichen Teil des früheren Gartens richtete die Stadt Korbach einen Kindernspielplatz ein. [5]

Bilder

Anklicken für größere Versionen.

Anmerkungen

[1] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 8, Rathausgasse - Im Paß - Im Tempel - Kilianstraße, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1961, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1961, S. 77-80. Alle folgenden Daten, soweit nicht anders vermerkt, nach THOMAS. Falls nicht anders angegeben, sind alle genannten Personen in Korbach geboren und gestorben.
[2] Wilhelm HELLWIG, Mein Familienalbum, Korbach 1994, S. 44.
[3] HELLWIG (wie Anm. 2).
[4] Vgl. HELLWIG (wie Anm. 2).
[5] Vgl. ausführlich: Hans OSTERHOLD (Bearb.), Meine Stadt - Korbacher Bauten erzählen Stadtgeschichte, Magistrat der Stadt Korbach (Hrsg.), aktualisierte Auflage 2011, S. 52-53; ders. in HNA-Regiowiki: Häuser in Korbach: Tempel 10.