Enser Tor (Korbach)

Das Enser Tor im August 2010.
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Das Enser Tor ist der Rest eines ehemaligen Stadttores der Stadtbefestigung in der Altstadt von Korbach und liegt auf etwa 378 m ü. NHN.

Geschichte

Im Jahre 1370 gestattete Graf Heinrich VI. von Waldeck den Korbachern, ihre Stadt weiter nach Bedarf zu befestigen. Die Arbeiten scheinen jedoch nicht sofort begonnen worden zu sein, da bei dem Aufstand der Zünfte von diesen geklagt wird, der Rat habe die Mauern der Stadt verfallen lassen, so daß sie "allenthalben offen stünden". [1] Nach der Vereinigung beider Städte (1377) wurden die Ausbesserungs- und Erneuerungsarbeiten jedoch schnell vorangestrieben und beide Städte mit einem zweiten Mauerring umgeben. Infolgedessen mußten auch die Tore zu Doppeltoren ausgebaut werden. Das einst am äußeren Enser Tor angebrachte Relief des Stadtwappens, der sogenannte Kilianstein mit der Inschrift "Sanctus Kilianus / anno domini mccccxiiii in vigilia ascentionis .....", d.h. den 16. Mai, dem Tage vor Himmelfahrt des Jahres 1414, bezeichnet vielleicht das Jahr der Vollendung. [1a]

Merkwürdigerweise zeigt der Kilianstein jedoch das Wappen der Neustadt, St. Nikolaus, der stets mit zwei erhobenen, segnenden Fingern dargestellt wird, während St. Kilian in den Wappen der Stadt stets ein Buch in seiner rechten Hand hält (vgl. die am Rathaus angebrachten Wappensteine).

1640 wurde an Stelle des verstorbenen Tigges Kaldenhäuers Adam Stracken Pförtner vor dem Enser Tor. [1b]

THOMAS nimmt an, das Tor sei um 1700 umgebaut worden; erst in dieser Zeit sei der heute noch vorhandene Turm auf der Nordseite des Tores entstanden. [2] Eine Quelle für diese These wird nicht angegeben. Sie erscheint auch nicht plausibel. Nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges hatten die Stadtmauern und Stadttore ihre Bedeutung als Verteidigungsanlagen bereits eingebüßt. Form und Baumaterial des Turmes deuten zudem auf eine mittelalterliche Grundlage hin. Die Tore waren einst durch Türme flankiert. Vielleicht ist der Turm um 1700 lediglich umgebaut und mit einer oktogonalen Dachhaube versehen worden. [2a]

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden alle fünf Stadttore als Verkehrshindernisse entfernt, nachdem wiederholt Fuhrwerke in den engen Toren stecken geblieben waren. Das Tränketor wurde 1831 auf Veranlassung des Bürgermeisters Schleicher abgebrochen, die Steine zum Chausseebau verwandt. 1836 folgte das Lengefelder Tor. Ein Turm des Außentores blieb erhalten und wurde später in das "Kümmellsche Gartenhaus" einbezogen. 1838 wurde das Berndorfer Tor abgebrochen. An Stelle des Außentores wurden 1839 zwei von Ferdinand von Rheins entworfene Torpfeiler aufgestellt. 1843 kam das Dalwigker Tor an die Reihe. Als letztes wurde das Enser Tor abgebrochen. [3] Am 15. März 1845 beschloß der Stadtrat, das stark beschädigte Tor abreißen zu lassen. [4] Der Abriß erfolgt jedoch nicht vollständig. 1858 hatte sich der Rat erneut mit der Sache zu befassen und entschied, die verbliebenen Reste abtragen zu lassen:

"6. März 1858. Nachdem ein Teil des Enser Tores bereits eingefallen und deshalb der fernere Abbruch nötig geworden ist, so ist der Abbruch des inneren und äußeren Tores nötig geworden. Die Abbrucharbeiten werden an Friedrich Meier für 15 Taler und 13 Silbergroschen vergeben." [5]

Gegen einen vollständigen Abbruch wandte sich der Kaufmann Friedrich Wilhelm Müller (Marktplatz 6) mit folgendem Antrag vom 15. Dezember 1858:

"Da der Abbruch des Enser Thores vom hiesigen Gemeinderath beschlossen worden, so ist es mein Wunsch, den Thurm desselben, welcher an meinen Garten gränzt, als fast letztes Denkmal der Befestigungswerke unserer Stadt, in seiner jetzigen Gestalt zu erhalten.
Zu dem Ende stelle ich den Antrag, mir gedachten Thurm nebst einem Theile des Thores, den ich der vom Gemeinderath bezeichneten Commission bereits näher angegeben habe, für ein billiges Geld zu überlassen und bitte, diesen meinen Vorschlag dem Gemeinderath zur Beschlußfassung vorzulegen.
Nach der Ansicht des Maurermeisters Richter ist zu einem gefälligen Aussehen dieses Bauwerks nötig, daß die Giebel des bleibenden Thorteils mit Mauersteinen platt aufgeführt und die Seitenmauer nach der Stadt hin mit der äußeren Seitenmauer in gleiche Höhe gebracht werde.
Hierzu bedürfte ich die Gesimssteine, worauf das äußere Dach ruht. Ferner möchte ich den Stein über dem Thore, welcher das Korbacher Wappen darstellt, in die neue Giebelmauer einfügen lassen. Endlich sind die brauchbaren Mauersteine bis zu dem offenen Thor zu der fraglichen Herstellung nöthig und müßten in die Ueberlassung eingeschlossen werden.
Die für mich zu gewinnenden Räumlichkeiten haben keinen großen Werth, deshalb darf der Kaufpreis nur ein geringer sein und bescheide ich mich gern meinen Vorschlag abschlägig beschieden zu sehen, wenn für die Stadt eine andere nützliche Verwendung dieser Gebäulichkeit zu erzielen ist.” [6]

Der Gemeindevorstand beschied den Antrag wie folgt:

„Herr Kaufmann F.W. Müller erhält den am Enser Thore befindlichen Thurm nebst dem ersten und zweiten Gewölbe, welche an denselben stoßen bis vor das eigentliche Thorgewölbe, wo mit Kreide durch Strich die Bezeichnung schon an der Mauer rauf nach seinem Garten hin stattgefunden hat. Derselbe bezahlt dafür einen Betrag von fünfzehn Thaler und übernimmt es, auf seine Kosten einen Pfeiler von Quadersteinen, wie solche am Lengefelder Thor sind, herzustellen und hinsetzen zu lassen. Die eigentliche Oeffnung des Enserthores wird dadurch 3 bis 4 Fuß nach seinem Garten hin weiter, auch sein Garten wird da, wo er an die Mauer resp vor dem neuen Pfeiler stößt , um wenigstens 1 1/2 Fuß eingezogen, sodann muß der Theil Mauer, welchen Herr Müller bis an den neuen Pfeiler zu machen hat, so gebaut werden, daß er dem Pfeiler selbst entspricht und keinen Abstich bildet. Sodann erhält Herr Müller die auf dem Enserthore befindlichen 13 Stück oberen Gesimssteine a Stück zu 15 Pfennig, dagegen den sogenannten Kilianstein gratis, beide Steintheile müßen von ihm auf seine Rechnung und Gefahr abgenommen werden”. [7]

Der Abbruch scheint jedoch nicht zeitnah vollzogen worden sein. Denn Hermann Kümmell (* 1852) berichtet in seinen "Erinnerungen an die Corbacher Gymnasialzeit", er habe als Kind den vollständigen Torbogen mit dem darüber befindlichen, aus Balken gezimmerten Gang noch kennengelernt, bevor er entfernt worden sei. [7a]

Der Kilianstein mit dem Wappenrelief und der Inschrift, der sich ursprünglich in dem abgetragenen Teil des Torbogens befand, wurde an der schmalen Straßenseite des Tores angebracht. Müller ließ auf dem Tor eine Terrasse und eine Gartenlaube errichten, die auf einem Foto aus dem Jahr 1906 noch zu sehen ist. An dem straßenseitigen Abschluß der Innenmauer, an der Ecke Violinenstraße, gegenüber dem Spukhaus findet sich ein Stein mit der Inschrift "I V D M I H 1633". [8] . Die Bedeutung ist unklar. Am Schloß Waldeck befindet sich die ähnliche Inschrift "I V G M H 1577", die gedeutet wird als "Ich vertraute Gott meinem Herrn". [8a] Es könnte sich aber auch um Initialen handeln, wobei "I V D" für "Iuris Utriusque Doctor" (Doktor beider Rechte) und "M I H" für den Namen stehen könnten.

Die heutige Fußgängerpforte durch das Torhaus wurde erst 1952 eröffnet. [9] Sie war bis dahin von der Stadtseite her zugemauert. MEDDING meint, dieser Torrundbogen sei modernen Ursprungs, [10] THOMAS hält ihn für ein "Gewölbe des ehemaligen Torgebäudes". [11] Der rechtsseitige große Torbogen, in dem heute eine Gedenktafel für die Kriegsopfer 1914-1918 des Turnvereins 1850 e.V. angebracht ist, zeigt sich auf Fotos, die Anfang des 20. Jahrhunderts gefertigt worden sind - wie heute - geöffnet, auf Lichtbildern der 1960er Jahre hingegen zugemauert. 1957 wurde auf der südöstlichen bzw. - von der Stadtseite aus gesehen - linken Straßenseite ebenfalls ein Fußgängertor durch die Stadtmauer geschaffen.

Bis zu dieser Zeit verlief von der Nordostecke des Tores, d.h. von der heutigen Fußgängerpforte ausgehend an der Enser Straße entlang bis zur inneren Stadtmauer an der Ecke Violinenstraße eine Ziegelsteinmauer, die den Schießhagen zur Enser Straße abgrenzte. [12] Dieser Mauer wurde 1952 entfernt und zum Teil durch eine neue Bruchsteinmauer ersetzt, die dahinterstehende und mit einem Anbau an das Enser Tor angrenzende städtische Turnhalle, Baujahr 1866, im Jahr 1974 abgerissen.

Der Kilianstein am Enser Tor um 1920.
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In den 1950er Jahren wurde der Kilianstein in das Museum verbracht und durch eine von dem Steinmetzmeister Karl Müller gefertigte Nachbildung ersetzt. [13] In die Stadtseite der Mauer, neben der südöstlichen Fußgängerpforte, sind zwei Wappensteine eingesetzt. Der linke Stein zeigt das Wappen der Neustadt mit dem halben waldecker Stern und einem Bischof mit drei segnend aufgerichteten Fingern, das rechte Relief einen Vogel, auf einem Schild sitzend, welches mit einem "R" geziert ist. Links neben dem Schild ist ein großer Anker zu sehen. Beide Reliefe waren früher unter dem Giebel des nebenan stehenden neuen Hospitalgebäudes (Baujahr 1866-1873) angebracht. Das Wappen der Neustadt deutet auf den früheren Standort des Hospitals in der Klosterstraße 15, der auf neustädter Gebiet lag. Der Adler ist das Wappen der Familie der Hospitalsstifterin, Wilhelmine Rüdiger. [14] Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich die Steine zu einem beliebten Fotomotiv, insbesondere nachdem die Mauer mit Efeu bewachsen war. [15] Das Relief ist in den vergangenen Jahren stark beschädigt worden. Der Kopf des Bischofs samt Mitra war in den Jahren 2013/14 zerstört, die rechte Hand abgebrochen und nur noch lose liegend eingefügt, der untere Strahl des waldecker Sterns ebenfalls abgesplittert. [16] Ende Oktober 2014 ist auch die Hand des Bischofs nicht mehr vorhanden. Während der Neuanlage des Enser Tores in den Jahren 2011/12 (s.u.) zeigte sich das Relief noch unbeschädigt. Es steht daher zu vermuten, daß die Beschädigung mit den Bauarbeiten und dem Zusammenbruch des südöstlichen Mauerabschnitts zusammenhängt (s.u.). Im April 2015 zeigt sich die Bischofsfigur wieder mit Kopf (Original oder Nachbildung?). Die beiden Reliefe sind bei einer Renovierung des Hospitals, vermutlich zwischen 1960 und 1964, entfernt und in die Stadtmauer eingelassen worden. [17]

Am 2. Februar 1974 wurde die Gedenktafel aus der ehemaligen Turnhalle im Schießhagen im großen Torbogen des Enser Tores angebracht. [17a]

Seit dem Jahr 2007 verfolgte die Schützengilde 1377 e.V., die sich seit 1995 der Sanierung und Pflege des Enser Tores widmet, das Vorhaben, das Enser Tor wieder aufzubauen. Im Mai 2011 wurde mit der Neuerrichtung des über die Straße führenden Torbaus begonnen. Ursprünglich war eine möglichst originalgetreue Rekonstruktion aus natürlichen Baustoffen geplant. Die Denkmalschützbehörde verlangte jedoch eine deutliche optische und baustoffliche Abgrenzung gegenüber der historischen Bausubstanz; ein Einwand der deshalb nicht nachvollziehbar war, weil 1997 die Teilrekonstruktion eines Wehrgangs am Tylenturm aus traditionellem Baumaterial und mit unmittelbarer Verbindung zur historischen Bausubstanz genehmigt worden war. Die Torpfeiler und der Torbogen des neuen Enser Tores wurden daher aus 25 Tonnen Beton konstruiert, der Toraufbau aus Hohlziegeln, die Galerie aus Holz und Stahl, das Dach aus Zinnblech gebaut. Die Fassade wurde mit 11 Tonnen Sandsteinplatten verkleidet. Gleichwohl fügt der Neubau sich nicht harmonisch in das Gefüge von Stadtmauer und altem Tor ein und hat daher viel Kritik erfahren. Die Arbeiten wurden im September 2012 vollendet. [18] Während der Arbeiten wurde auch die Nachbildung des Kiliansteins aus der südöstlichen Fassade entfernt und gilt seitdem als verschollen. [18a] Noch im Juni 2011 war die Kopie des Kilianssteins am Tor zu sehen. [18b] Da loser Untergrund die Bautätigkeit verzögerte, wurden spezielle Bohrpfähle in das Erdreich eingelassen, um die Standfestigkeit zu gewährleisten. Im Zuge dieser Verrichtungen brach die jenseits des südöstlichen Fußgängerdurchgangs verlaufene äußere Stadtmauer des Katthagens auf einer Länge von zwölf Metern ein, angeblich verursacht durch Wurzelwerk, welches das Steinwerk gesprengt habe. [19] Mitursächlich für den Zusammenbruch soll die Konstruktion der Mauer gewesen sein, die nicht massiv aus Bruchsteinen, sondern aus zwei Bruchsteinschalen bestehe, deren Innenraum lediglich mit Schutt gefüllt sei. [20] Das zusammengebrochene Teilstück wurde wieder aufgemauert, grenzt sich optisch jedoch zur Zeit deutlich von den älteren Mauerteilen ab. Unregelmäßigkeiten im dortigen Mauerwerk, die auf älteren Aufnahmen auszumachen sind, legen jedoch die Vermutung nahe, daß dieses Teilstück der Mauer bereits mehrfach umgestaltet worden ist und vielleicht nicht mehr mittelalterlichen Ursprungs war.

Historisches Erscheinungsbild

Über das ursprüngliche Erscheinungsbild des Tores ist wenig überliefert. Auf dem bekannte Kupferstich von Wilhelm Dilich aus dem Jahr 1605, scheint in Höhe des Enser Tores ein mächtiger viereckiger Wehrturm mit Erkertürmen zu stehen. [21] MEYER-BARKHAUSEN vermutet daher, das heutige Enser Tor mit seinem "aus mächtigen Quadern aufgebauten Mauerblock" sei der Rest dieses Wehrturms, bezweifelt aber zugleich die Genauigkeit der Darstellung. [22] Der Kupferstich zeigt in diesem Bereich zwar lediglich einen einfachen Mauerring um die Stadt; da die Stadttore jedoch als Doppeltore hervorgehoben sind, könnte der Verzicht auf die Darstellung des zweiten Mauerrings auch künstlerische Gründe haben. Das äußere Enser Tores scheint deshalb einige dutzend Meter außerhalb des Stadtmauerrings zu stehen und erinnert an den Wehrturm der Burg Nordenbeck. Vielleicht hat der Künstler aber lediglich versucht, das Tor und sein Walmdach von der Seite zu zeichnen, wie es die gewählte Perspektive aus südöstlicher Richtung bedingt. Dennoch könnte der Rest des nordseitigen Gewölbes auf eine früher größere Tor- oder Turmanlage hindeuten. Der Form nach erinnert der Rest der Innenseite des Tores - mit Ausnahme des erst um 1700 angefügten Turmes - entfernt an einen Triumphbogen. Es wäre jedoch fernliegend, dem Bau diese Funktion beizulegen, wenngleich die Anbringung des Kilianssteins (16.05.1414) in zeitlicher Nähe zu dem im Jahr zuvor (20.06.1413) errungenen Sieg der Korbacher über die Padberger ( Padberger Fehde) liegt. Jedenfalls erscheint ein Turm am äußeren Tor untypisch. Ausweislich der auf dem Kupferstich von Dilich zu erkennenden Stadttore - Dalwigker Tor und Tränketor - verfügten ansonsten offenbar nur die inneren Tore über flankierende Wachtürme.

Die Rekonstruktionszeichnung von Wilhelm Stremme stellt den Torbogen mit einem Fachwerkaufbau dar. Zeigenössische Darstellungen aus dem 19. Jahrhundert zeigen lediglich ein Sattel- oder Walmdach direkt über dem Steinwerk des Torbogens. Hermann Kümmell berichtet von einem über dem Torbogen verlaufenden "aus Balkenwerk gezimmerten Gang, welcher die Verbindung mit dem im Müller-Curtzeschen Garten belegenen Turm herstellte". [23]

Pförtner

1539 Balthasar. Er wird in einem Vertrag vom 5. Februar 1539 als "Balthasar der Torhüter" und Besitzer des Hauses vor dem Tor genannt. [24]
1640 Tigges Kaldenhäuers
1640 Adam Stracken
Um 1680 Johann Henrich Wilke (Grabenstraße 10)

Bilder

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Anmerkungen

[1] Alle Angaben aus: Wolfgang MEDDING (Bearb.), Korbach - Die Geschichte einer deutschen Stadt, Stadt Korbach (Hrsg.), 2. Auflage 1980, S. 96.
[1a] Albert LEISS, Chronik der Stadt Korbach, II. Teil (1377-1434), in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont, 18. Band (1920), S. 55-84 [62], meint hingegen, der Stein belege das Datum 7. Juli 1414.
[1b] Ursula WOLKERS, Aus dem Korbacher Bürgerbuch - Bemerkenswerte Begebenheiten aus dem 17. Jahrhundert, in: Mein Waldeck, Beilage der "Waldeckischen Landeszeitung" für Heimatfreunde, Nr. 10/1984.
[2] Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 6, Kirchplatz - Marktplatz - Enser Straße - Katthagen - Kleine Gasse, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1960, S. 51.
[2a] Werner MEYER-BARKHAUSEN, Alte Städte zwischen Main und Weser: Corbach, Verlag H.W. Urspruch, Korbach 1923, S. 13.
[3] Alle Angaben nach MEDDING (wie Anm. 1), S. 97. Das Kümmelsche Gartenhaus am Lengefelder Tor samt den Resten des Tores wurde 1964 ebenfalls aus verkehrstechnischen Gründen abgerissen, vgl. Lothar GERLACH/Wilhelm HELLWIG, Korbach - Die Reihe Archivbilder, Erfurt 1998, S. 119.
[4] Hans OSTERHOLD (Bearb.), Meine Stadt - Korbacher Bauten erzählen Stadtgeschichte, Magistrat der Stadt Korbach (Hrsg.), aktualisierte Auflage 2011, S. 12.
[5] Zitiert nach THOMAS (wie Anm. 2); Christian PAUL, Türme und Tore von Corbach, Nach den Akten des Stadtarchivs, in: Klosterglöckchen, Nachrichten für die Mietglieder des Vereins ehemaliger Corbacher Gymnasiasten, 5. Jahrgang (1932), Nr. 1, S. 3-5, gibt den Preis hingegen mit 13 Talern und 15 Groschen an.
[6] Zitiert nach PAUL (wie Anm. 5); verkürzt auch wiedergegeben bei OSTERHOLD (wie Anm. 4).
[7] Zitiert nach PAUL (wie Anm. 5), verkürzt auch wiedergegeben bei OSTERHOLD (wie Anm. 4).
[7a] Hermann KÜMMELL, Erinnerungen an die Corbacher Gymnasialzeit, in: Geschichtsblätter für Waldeck und Pyrmont, Band 19/20 (1921), S. 19-37 [25].
[8] Vgl. Wolfgang MEDDING in: Friedrich BLEIBAUM (Hrsg.), Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, Neue Folge, Dritter Band, Kreis des Eisenberges, Kassel 1939, S. 105, gibt die Lage des Steins wie folgt an: "Am Hauptmauerdurchbruch im westlichen Pfeiler in Quader gemeißelte Inschrift". Mit "Hauptmauer" ist die innere Stadtmauer gemeint. Ein Pfeiler ist hier jedoch nicht zu erkennen. Der Stein befindet sich zudem an der nördlichen Seite der ehemaligen Innenpforte.
[8a] Oswald CURTZE, Die Hausinschriften im Fürstenthum Waldeck, Arolsen 1871, S. 18.
[9] THOMAS (wie Anm. 2).
[10] Wolfgang MEDDING (wie Anm. 8): "Die Durchfahrt durch die Zwingermauer flankiert von zwei barocken Torpfeilern in Werkstein. Westlich anschließend, in Flucht mit Außenseite der Zwingermauer, ein Torgang (2,03 m Spannweite) von innen zugesetzt. Die anschließende Rundbogenvorlage und die Terasse darüber modern". Diese Darstellung läßt allerdings offen, ob Medding mit "modern" die heutige Fußgängerpforte oder den - von der Stadtseite aus gesehen - rechts daneben befindlichen Torbogen meint oder den Torbogen als Teil des um das Jahr 1700 erfolgten Umbaus ansieht, mithin "modern" in Abgrenzung zu "mittelalterlich" verwendet.
[11] THOMAS (wie Anm. 2), S. 52.
[12] Vgl. GERLACH/HELLWIG (wie Anm. 3), S. 34.
[13] THOMAS (wie Anm. 2).
[14] THOMAS (wie Anm. 2), S. 69; Hermann THOMAS (Bearb.), Die Häuser in Alt-Korbach und ihre Besitzer, Heft 10, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1964, S. 89.
[15] Vgl. Wilhelm Bing Verlag/Magistrat der Stadt Korbach (Hrsg.), Korbach - Ein Bildband, Korbach 1988, S. 82; Mechthild BRÖHLAND/Claudia ENGELMANN/Sabine TEMBAAK, Korbach - Ein Bildband in Farbe, Wartberg Verlag Gudensberg 2004, S. 43, halten den abgebildten Bischof für Bernhard (II. von Paderborn). Tatsächlich war St. Nikolaus der Schutzpatron der Neustadt und auf deren Siegeln und Wappen abgebildet; vgl. MEDDING (wie Anm. 1), S. 37. Im Altstadtwappen hält der Bischof (St. Kilian) ein Buch in der rechten Hand, im Neustadtwappen hebt der Bischof (St. Nikolaus) die rechte Hand segnend.
[16] Wie das Relief vor der Beschädigung aussah, zeigt das Farbfoto bei Bing/Stadt Korbach (wie Anm. 15).
[17] Vgl. THOMAS (wie Anm. 14).
[17a] Wilhelm HELLWIG (Bearb.), Chronik der Stadt Korbach, Band 2, 1970-1979, Stadtarchiv Korbach (Hrsg.) 1980.
[18] Vgl. die begleitenden Presseberichte in der Waldeckischen Landeszeitung, Onlineausgabe, vom 29.08.2011 Hoch hinaus am Enser Tor, vom 15.09.2011 Am Enser Tor ist wieder freie Fahrt und vom 29.08.2012 Verkleidung für das Enser Tor, sowie in der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen, Onlineausgabe, vom 19.01.2011 Schützen bauen Enser Tor in Korbach wieder auf, vom 01.05.2011 Enser Tor in Korbach wird rekonstruiert, vom 29.06.2011 Korbacher Schützengilde legt Pause bei Wiederaufbau ein und vom 04.09.2012 Platte für Platte zur Sandstein-Fassade
[18a] Andreas HERMANN, Kilianstein: das Original im Museum, in: Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, Ausgabe vom 17. Mai 2014. Mit weiteren Artikeln und Hintergründen zum 600-jährigen Bestehen des Enser Tores.
[18b] Andreas HERMANN, Fundament ist geschafft, in: Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, Ausgabe vom 30. Juni 2011 mit Lichtbild.
[19] Jörg KLEINE, Hoch hinaus am Enser Tor, in: Waldeckische Landeszeitung vom 30.08.2011, gedruckte Ausgabe.
[20] KLEINE (wie Anm. 19).
[21] Daniel MEISNER/Eberhard KIESER, Thesaurus Philopoliticus oder Politisches Schatzkästlein, Bd. 1, Faksimile-Neudruck der Ausgabe Frankfurt/Main 1625-1626 und 1627-1631, Nördlingen 1992, Buch 7, Nr 9.
[22] Werner MEYER-BARKHAUSEN (wie Anm. 2a), S. 12-13.
[23] KÜMMELL (wie Anm. 7a).
[24] Stadtarchiv Korbach (Hrsg.), Korbacher Urkunden, Regesten, Band 1, Korbach 1997, S. 106, Nr. 313.